Samstag, 14. Januar 2012

Nacht der Politik im Rathaus Lichtenberg

Im Lichtenberger Rathaus gab es heute eine weitere „Nacht der Politik“, bei der sich die Bürger über die Arbeit des Bezirksamtes informieren und an Unterhaltungsangeboten erfreuen konnten. Ein paar Eindrücke und ein bisschen was zum Rathaus.

das ausgeleuchtete Rathaus (Foto: JS)
Schon vor Betreten des Rathauses fällt mir die hübsche Beleuchtung auf, mit der das Rathaus heute herausgeputzt wurde und die meiner Meinung nach ruhig dauerhaft bleiben könnte. Auf dem Weg zum Ratssaal in die erste Etage begrüßt mich Dudelsack-Musik, etwas, dass man auf einer Veranstaltung des Bezirks nicht sofort erwartet. Später erfahren wir, dass es sich bei dem Dudelsackspieler um einen Lehrer der Schostakowitsch-Musikschule handelt – dann ist der Zusammenhang natürlich klar…

Im Ratssaal gibt es eine gut besuchte Informationsveranstaltung zu den großen Bauvorhaben des Bezirks, Bezirksbürgermeister Andreas Geisel betont, wie erfreulich es ist, dass immer mehr Menschen nach Lichtenberg ziehen und mehr Unternehmen hier investieren.  Davon könnten wir uns im weiteren Verlauf durch verschiedene Amtsvorsteher (Tiefbau-, Umwelt-, Stadtplanungsamt) überzeugen. Überzeugt werden wir neben der Gestaltung des Landschaftsparks Herzberge und dem Ausbau der Radwege vor allem von den zahlreichen Wohnungsbauprojekten im Bezirk. 500 Einfamilienhäuser am Gehrensee in Ahrensfelde, 400 kleine Wohnungen in dem riesigen Deutsche-Bahn-Gebäude am S-Bahnhof Lichtenberg und nochmal fast 1.000 Wohnungen in Karlshorst lassen optimistisch in die Zukunft blicken – vor allem, was die weitere Entwicklung der Mietpreise angeht.

Im Anschluss gucken wir uns noch ein bisschen um; es gibt einen Clown, der Figuren aus Luftballons zaubert, eine Musikgruppe von der genannten Musikschule, Essen und Trinken und jede Menge Möglichkeiten, sich im Rathaus mal umzugucken. Unter anderem dürfen wir einen Blick ins Amtszimmer des Bezirksbürgermeisters werfen, uns mit seinem Büroleiter unterhalten und Herrn Geisel sogar die Hand schütteln.

Tür zum Ratssaal
Büro des Bezirksbürgermeisters I
Büro des Bezirksbürgermeisters II





Die Fraktionen und einzelnen Amtsleiter stellen ihre Ressorts vor, man kann biometrische Fotos machen lassen, sich über die Arbeit der EU-Beauftragten informieren, bei den Linken Glühwein und bei den Piraten Club Mate und Pfeffi trinken.




Vor allem der Rundgang durch das Gebäude selbst ist beeindruckend. Im Folgenden ein paar Informationen zum Bau:
Eingangsbereich
Das Bezirksamt schreibt: „Das Lichtenberger Rathaus wurde 1898 nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Lichtenberg war zu dieser Zeit eine zirka 40.000 Einwohner große Landgemeinde und strebte unter dem neuen Ortsvorsteher Oskar Ziethen die Verleihung der Stadtrechte an.“ Denn auch an Lichtenberg ging die Industrialisierung und der damit einhergehende Bevölkerungszuwachs nicht spurlos vorbei, in den zehn Jahren von 1880 bis 1890 verzehnfachte sich die Bevölkerung, sodass aus dem Dorf Lichtenberg eine Stadt wurde. 1896 beschloss man dann, ein Rathaus zu bauen, um den eigenständigen Charakter der Arbeiterstadt hervorzuheben. Der neogotische Backsteinbau wurde am 11.11.1898 eröffnet. Dieser Baustil des 19. Jahrhunderts entstand in Anlehnung an und mit Rückbesinnung auf die mittelalterliche Gotik und ist beispielsweise auch zu bestaunen bei den Houses of Parliament mit dem Turm von Big Ben in London (1840-1860) und der Berliner Oberbaumbrücke (1896). Das Rathaus ist Sitz der Bezirksverwaltung Lichtenberg und wurde 2006 saniert und modernisiert. Hier befinden sich die Büros des Bürgermeisters und der Stadträte, diverse Beauftragte und auch das Standesamt. Die Bezirksverordnetenversammlung wird man hier allerdings nicht finden, die tagt alle zwei Monate in der Aula der Max-Taut-Schule am Nöldnerplatz.
Hof des Rathauses

Im Untergeschoss befindet sich die „Galerie im Ratskeller“ als kultureller Veranstaltungsort für Lesungen, Vorträge, Ausstellungen, Diskussionen und Konzerte. Weitere Informationen gibt’s hier.

Zur nächsten Nacht der Politik, lohnt es sich wirklich, mal vorbeizuschauen. Selten kommt man so nah an den ganz banalen und alltäglichen Politikbetrieb und seine Akteure.





Quellen und weitere Informationen:
http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/derbezirk/rathaus_libg.html
http://www.berlin-fuer-entdecker.de/lichtenberg-entdecken/architektur-erleben/steinerne-raritaeten/rathaus-lichtenberg.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Neugotik
http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/presse/archiv/20120105.1025.364590.html

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